Was ist der Barnum-Effekt?
Bei diesem Effekt geht es kurz gesagt darum, dass Menschen dazu neigen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person so zu interpretieren, dass sie als zutreffende Beschreibung empfunden werden.
Wir wollen uns hier den Barnum-Effekt, auch Forer-Effekt genannt, etwas genauer ansehen.
Dieser Effekt ist ganz interessant in Bezug auf den Einsatz von unklarer bzw. vager Sprache und wie diese Sprache wahrgenommen wird.
Es geht hier also um so typische Aussagen wie:
Du bist eine selbstsichere Person, aber zweifelst auch immer wieder mal an dir.
Es geht hier also darum, dass Aussagen bewusst so "schwammig" beziehungsweise weitgreifend gemacht werden, dass sie in irgendeiner Form für fast jeden zutreffen.
Bei diesem Effekt geht es kurz gesagt darum, dass Menschen dazu neigen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person so zu interpretieren, dass sie als zutreffende Beschreibung empfunden werden.
Der Name wurde von dem Psychologen Paul Meehl eingeführt und bezieht sich auf den Zirkuspionier Phineas Taylor Barnum.
Phineas Barnum hatte mit 31 Jahren das American Museum in New York übernommen, eine Art Kuriositätenkabinett. Er war äußerst geschickt im Vermarkten seiner Kuriositäten und Sensationen und hatte "für jeden etwas" anzubieten.
Unter seiner Führung wurde das American Museum zu einem der größten Unterhaltungsspektakel des 19. Jahrhunderts - er selbst hatte auch den Namen "König Humbug".
Der Name des Barnum-Effektes deutet also darauf hin, dass hier für jeden etwas dabei ist.
Beim Forer-Effekt geht es im Prinzip um den gleichen Effekt, benannt nach Betram Forer.
Betram Forer war ein Psychologe, welcher 1948 ein interessantes Experiment durchgeführt hat.
Er hat seine Studenten einen Persönlichkeitstest machen lassen und ihnen nach Abschluss des Tests eine Auswertung des Persönlichkeitstests gegeben.
Die Studenten sollten nun angeben, wie gut die Auswertung des Tests auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 5 (perfekt) auf sie zutrifft.
Lies dir hier mal die Auswertung des Persönlichkeitstests durch und beurteile für dich selbst, wie gut diese Auswertung auf deine Persönlichkeit zutrifft:
Sie sind auf die Zuneigung und Bewunderung anderer angewiesen, neigen aber dennoch zu Selbstkritik.
Ihre Persönlichkeit weist einige Schwächen auf, die Sie aber im Allgemeinen ausgleichen können. Beträchtliche Fähigkeiten lassen Sie brachliegen, statt sie zu Ihrem Vorteil zu nutzen.
Äußerlich diszipliniert und selbstbeherrscht, neigen Sie dazu, sich innerlich ängstlich und unsicher zu fühlen.
Mitunter zweifeln Sie stark an der Richtigkeit Ihres Tuns und Ihrer Entscheidungen. Sie bevorzugen ein gewisses Maß an Abwechslung und Veränderung und sind unzufrieden, wenn Sie von Verboten und Beschränkungen eingeengt werden.
Sie sind stolz auf Ihr unabhängiges Denken und nehmen anderer Leute Aussagen nicht unbewiesen hin. Doch finden Sie es unklug, sich anderen allzu bereitwillig zu öffnen.
Manchmal verhalten Sie sich extrovertiert, leutselig und aufgeschlossen, dann aber auch wieder introvertiert, skeptisch und zurückhaltend. Manche Ihrer Erwartungen sind ziemlich unrealistisch.
Und wie würdest du diese Beschreibung jetzt für dich persönlich finden?
Wie gut trifft die Beschreibung auf dich zu?
Dieser allgemeine Text ist aber keine wirkliche Auswertung eines Persönlichkeitstests, sondern einfach ein paar zusammenkopierte Standardtexte aus verfügbaren Horoskopen.
Und obwohl das Ergebnis nur ein zufälliger Horoskoptext war, lag der Durchschnittswert der Beurteilungen bei 4,26 - also sehr hoch.
Die Aussagen, welche den Barnum-Effekt zeigen, kann man auf folgende Muster zurückführen:
Subjektive Elemente: Mit Hilfe von subjektiven Elementen kann man die Aussage so gestalten, dass jeder seine eigene Interpretation findet. Die Aussage "... du würdest einiges dafür riskieren... legt natürlich jeder anders aus. Während es für den einen bedeutet, dass er sein Leben riskiert, heisst es für jemand anders nur, dass er ein paar Euro ausgeben würde.
Schwammige Elemente: Hier trifft man Aussagen, die nicht besonders genau definiert sind. Dabei findet man Wörter wie "eher", "öfters", "hin und wieder" aber auch Verben wie "tendieren", "neigen", "vermuten", ...
Allgemeine Elemente: Dinge die generell gültig sind oder zumindest für die meisten Menschen zutreffen. Das sind Sätze wie:
Suggerierte Elemente: Dabei wird etwas "eingeflüstert" und die meisten Personen werden dann auch etwas dazu finden. Zum Beispiel folgende Aussagen:
Elemente zwischen Polen: Das sind Aussagen, welche zwei gegensätzliche Pole verbinden und keine klare Gewichtung vornehmen. Damit kann sich jede Person frei zwischen den Polen einordnen. Das sind Sätze wie:
Diese Effekte zeigen uns ganz gut, wie Vorhersagen funktionieren.
Dieses Konzept findet man nicht nur bei Horoskopen, sondern auch bei Zukunftsvorhersagen, Geschäftsausblicken und vielen mehr.